Mittwoch, 14. August 2013

MRT 14. August 2013

Heute morgen wurde ich um 8Uhr15 zum MRT Untersuch aufgeboten, das erste MRT nach meiner Operation. Ich durfte ins neue MRT Gerät das die schönsten Bilder macht, wie die Schwester mir sagte. Vorher bekam ich die Medikamente gegen meine mittlerweile entwickelte Kontrastmittelallergie (ein Antihistaminikum und ein Cortisonpräparat). Zuerst Infusion legen mit zweimaligem stechen, da links die Vene platzte und es gab eine Sauerei auf dem frisch renovierten schönen hellen gelben Boden. Ich weiss auf jedenfall jetzt schon, dass meine Thrombozyten wieder tief sind, es wollte einfach nicht aufhören zu bluten.  Im MRT schlief ich dann ein, die Antihistaminika machen ja sowas von müde. Das neue Gerät ist schmaler als die anderen (Leute mit Übergewicht werden da schnell Platzangst kriegen) und dafür länger (wohl für Riesen gedacht, ich hätte da wohl zweimal rein gepasst...)
Um halb zehn war ich fertig und habe noch auf die CD gewartet da ich doch so tolle Bilder gerne auf unserem PC zu Hause anschauen möchte (hoffentlich kein Rezidiv denke ich, sonst.... darüber habe ich mir noch gar keine konkreten Gedanken gemacht ob Bestrahlung oder Avastin oder was...

Irgendwie ist es wie beim Jassen, nur habe ich schlechte Karten, jedem mit Glioblastom fehlen die Asse und die Könige, es gibt keine Trümpfe etc... Meine drei Damen habe ich schon gespielt, dass waren meine Drei Operationen... einen Buben habe ich noch das wäre dann die Re-Bestrahlung... dann ist da kaum mehr was... ich warte weiter... mit mir wartet ein Mann der seit 26 Jahren Hirntumorpatient ist, er wurde mit 12 das erste Mal operiert, bei den Operationen hat er bei der13. aufgehört zu zählen. Er erzählt noch, dass er mal noch versucht habe zu arbeiten, hatte zuerst nur eine halbe Rente, doch er habe es nicht gepackt er erzählt alles Dinge wo ich nur zustimmend nicken kann, kenn ich alles auch. Er kommt vor mir dran. Kommt dann strahlend raus und sagt Juhui ich muss erst wieder in zwei Jahren zur Kontrolle. Er hats gut, sein Tumor war gutartig, eine riesen Leidensgeschichte, er wird weiterleben mit seinen Einschränkungen, noch Jahre...

Jetzt bin ich dran. Herr Dr. Zweifel. Die Vertretung für meinen Arzt, er kennt mich nicht, ich ihn nicht. Auf die Frage wie es mir geht, habe ich wie immer meine Standart-Antwort parat: Gut. Was soll ich anderes sagen?

Soll ich ihm erzählen dass ich letzten Samstag einen Kreislaufkollaps hatte weil ich wegen einer blöden Hautcrème mit Dexpantenol drin einen riesen Ausschlag (allergische Reaktion) bekommen habe und darauf Zyrtec eingenommen habe und tags darauf auf der Fahrt in die Apotheke im Zug stehen musste da in diesen "Sch...." Zügen nie ein Sitzplatz ist mein eh schon tiefer Blutdruck abgesackt ist, und ich in der Apotheke dann leichenblass um einen Stuhl bitten musste, dass die Pharma Assistentin in Ausbildung mit der Situation überfordert war und sie mich in dieser Situation wieder gehen liess mit meinem Sohn und ich es noch bis vor die Tür schaffte, dort setzte ich mich mit Sohnemann einfach auf den Boden mit Ohrenrauschen und Tunnelblick, sah noch ein kleines Licht am Horizont und Sohnemann der mir hilflos Luft zufächelte... Will der Arzt solche Geschichten hören wenn er fragt wie gehts?

Oder will er von meinen Jogging Runden hören die ich morgens mache, von den Lauf-Fort-und Rückschritten? Hat er denn überhaupt Zeit für sowas Geht mir durch den Kopf, also:

Gut. Ist einfach und bringt mich schneller näher zum Resultat des MRT. Er zeigt mir die Bilder, er hat sie mit den MRT Bildern von nach der Operation verglichen und sieht keine Veränderungen, bzw die Zyste habe sich in der Tendenz eher sogar verkleinert. Wenn er nicht so reserviert wäre, würde ich ihn jetzt umarmen. Tränen steigen mir hoch als ich durch die Türe nach draussen gehe. Mir kommt Eva in den Sinn, eine Frau die ich vom Forum her kenne die meint: Dankbarkeit sei eine starke und positive Emotion und Dankbarkeit ist alles was ich im Moment empfinde!

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