Mittwoch, 19. März 2014

Frozen Shoulder

Ich war gestern wieder beim Orthopäden und er hat mir ziemlich selbstsicher seine Diagnose nach wenigen Handgriffen mitgeteilt. Ich habe eine Frozen Shoulder. Im Moment fühlt es sich wirklich so an als würde meine Schulter in ein Korsett gequetscht... Heute Morgen fehlten lächerliche 2cm bis auf das  Badezimmerregal wo ich den Seifenspender verräumen wollte. Das schaffst du mit ein wenig Anlauf... Seifenspender oben, Schmerzpegel auch und ich sah wieder mal Sterne am hellichten Tag. Mein Mann meinte; aber du weisst doch... ja ich weiss... aber es waren doch nur 2cm! Aber deshalb heisst es ja gefrorene Schulter, da kein Spielraum mehr bleibt bis hierhin und dann ist fertig.

Infiltration mit Cortison möchte der Orthopäde machen um EVENTUELL das ganze abzukürzen, er meinte bei meinem Krankheitsbild möchte ich ja sicher nicht den Rest meines Lebens mit Schmerzen und einer eingeschränkten Schulter rumlaufen... Wieder einmal so ein hoffnungsvoller Wonneproppen von Arzt! Ich glaub ich entwerfe jetzt dann mal einen Pin ich bin für die Hoffnung und gegen 
Dr. Nocebo oder so ähnlich!

Ich frage mal meinen Onkologen und schon stiehlt sich ein lächeln auf mein Gesicht. Infiltration bei einer Immunsuprimierten Patientin und das noch mit Avastin... Uff. Ich denke nicht, dass ihm das gefällt, aber wahrscheinlich gefällt ihm mein Bauchgefühl, der rät mir auch davon ab.

Gottes Wege sind unergründlich, aber ich bin da auf einer Fährte die mich wieder in meine Heimat ins Seeland führt und verfolge eine heisse Spur wie man ev. eine Frozen shoulder Medikamentös noch behandeln kann... Fortsetzung folgt!

Heute ging ich mit meinem Mann 2 Stunden spazieren. Ich musste sogar eine Mutprobe machen bei einer Bachüberquerung (mein linker Fuss ist sehr Zielungenau wegen fehlen des Lagesinnes und ich mussste den Stein treffen sonst wäre ich im Wasser gelandet...) Es ging zum Glück alles gut dank der starken Hand meines Mannes. Dann setzten wir uns vor dem Heimweg noch an den Rhein und wer kam da geflogen? Ein Kormoran, der erste in diesem Winter. War wohl zu warm, die mussten nicht so weit südwärts ziehen... und gerade als ich aufgeatmet hatte sahen wir ihn heranpfeilen, den Türkisfarbenen Blitz!

Der Eisvogel preschte über den Rhein und bog in die Ergolz ein unter der Brücke durch. Was für ein Glückstag.

Samstag, 15. März 2014

Running Post 12

Kilometer 3 wie gewohnt fängt mein Fuss an zu mucken und schleift ein bis zwei Mal über den Boden. Ich fange laut an zu sprechen; So mein lieber Fuss, dies Spiel hasst du lange genug mit mir gespielt, kann doch nicht sein, dass ich mich von dir dirigieren und den Rest meines Lebens beim Joggen einschränken lasse... ne, ne. Heute nicht. Das Wetter ist toll, es geht mir so gut wie schon lange nicht mehr, stell dich darauf ein, heute gibt es nicht nur die kurze Runde, ab jetzt sind wir im Aufbau!!!

Also weiterlaufen mit voller Konzentration, immer bewusst des Risikos der Sturzgefahr mit einem "Irrläufer" von Fuss, der mir Schnippchen schlägt sobald ich nicht aufpasse.
Gelaufen bin ich dann erstmals seit Bestrahlung 7 Kilometer. Im Moment habe ich mich durch viele Sozialkontakte und viele gute Gespräche rausgerissen aus der Depressiven Stimmung hier zu Hause.

Zudem habe ich durch das Beten das mittlerweile oft einfach geschieht immer irgend einen Draht in den Himmel, dies tönt jetzt ev. für meine Freunde komisch, doch für mich ist es ev. eher back to the roots da ich als Kind so oft mit Gott gesprochen habe und mir dies wie die Tagträume irgendwann im Laufe des Erwachsenwerdens abhanden gekommen ist.

Der Tod meiner Grossmutter hat mir klar gemacht, dass meine Glaubenswurzeln, meine Faszination für den Glauben wohl Grösstenteils bei ihr liegen, ich von ihr als Geschenk bekommen habe obwohl meine Schwester und ich immer gekichert haben wenn wir gesegnet wurden mit Weihwasser oder Schutzheilige mitbekamen so kleine goldige Dinger für ins Portmonee.

Bei ihr lehrten wir auch wie wir uns zu verhalten hatten in einer katholischen Kirche, bei einer Messe, etc. Bis ins hohe Alter trotz Beschwerden kniete sie noch, da gab es kein Pardon!
101 Jahr in einer Person vereint, dies ist schon faszinierend.

Donnerstag, 13. März 2014

8. Avastin Infusion

So heute hatte ich die 8. Avastin Infusion und ich übe mich mittlerweile im Freihändig lange Treppenlaufen wie z.Beispiel die Lange Treppe runter vom Kantonsspital in Basel bis zum Marktplatz. Jedenfalls freue ich mich immer noch jeden Tag über den Wiedergewonnenen Lagesinn, auch die Nase Treffe ich wieder mit geschlossenen Augen.

Ich danke Gott dafür!

Mittlerweile habe ich mehrere Ruhe-Anker gefunden die mir gut tun, dazu gehört auch das Gebet zwischendurch am Tag oder am Abend vor dem einschlafen. Irgendwie ersetzt mir das meine mehr oder weniger erfolgreichen Versuche von Meditation oder Autogenem Training, ich war dabei nie wirklich glücklich oder fühlte einen Sinn dabei. Im Gebet geht es mir ganz anders.

Sonst werden wir nächste Woche noch mit einer Familientherapie beginnen die auch viel aufrütteln und hoffentlich klären wird, die Krankheit über Jahre hat viel Substanz aufgebraucht, jetzt gilt es zu schauen was noch da ist und wie wir weiter gehen damit, werden sicher spannende Wochen werden.

Mittwoch, 12. März 2014

Halbtax-Abo und seine Folgen

Ich sitze im Zug an die Beerdigung meiner Grossmutter nach Sursee. Mein Halbtax-Abonnement ist gestern abgelaufen, zum Glück habe ich daran gedacht, also löste ich heute ein ganzes Billet und es wurde mir schmerzlich bewusst wie gut ich es doch mit dem Halbtax hatte, halber Preis halt. Also fragte ich mich, ob ich nicht ein neues lösen sollte und fragte mich im selben Atemzug ob das beim 3. Rezidiv denn von mir nicht eine Frechheit sei, sich überhaupt solche Gedanken zu machen. Ich schaute dann die Optionen an, 1,2 oder 3 Jahre? Da nehm ich auf jedenfall die 3 Jahre! Gibt es nicht auch 5 oder 10 zu kaufen? Nein Spass beiseite ich stand vor dem Bahnschalter und fragte jämmerlich was im Todesfall mit dem Halbtax geschehe, ob jemand das Geld zurück erhalte? Ja die Erben bekam ich zur Antwort... Bei der SBB scheint alles geregelt zu sein nicht so wie in unserem Leben.

Es war immer ein tolles Gefühl wenn ich so günstig unterwegs war und heute die Reise hat 35.- gekostet, trotz U-Abo... Aber wenn man es wahrscheinlich ausrechnet werde ich es nicht rausschlagen. Aber da bleibt dies Gefühl... das ich jeweils hatte beim Ticket lösen, wow nur so wenig kostet das und genau dies Gefphl blieb heute aus...

Freitag, 7. März 2014

Mueti

Meine Grossmutter ist 8 Tage vor ihrem 101 Geburtstag zu ihrer letzten Reise in den Himmel aufgebrochen. Somit lag das Thema sterben und Tod bei Jimmy wieder mal an der Tagesordnung  und ich bemerkte einmal mehr, dass uns in unserer Sprache dabei die Worte fehlen. Wie beschreibe ich das Sterben? Einschlafen? bekommt er dann abends nicht Angst vor dem ins Bett gehen? Was wenn er nicht mehr erwacht? Also nicht einschlafen. Also sagte ich sie habe aufgehört zu atmen, seine schockierte Reaktion: Mami dann ist sie erstickt? Nein Jimmy wahrscheinlich... hat das Herz...zuerst aufgehört zu schlagen ich stotterte...voll auf der Anatomischen Schiene. Mein Sohn sah mich mit grossen Verständnisslosen Augen an bis sich etwas in seinem Blick zu klären begann... Mami ich weiss!
Gott kam herunter und hat ihre Seele abgeholt und dann hat alles aufgehört!

Ich war ihm ja so dankbar, dass er mir wieder einmal etwas beigebracht hat!