Dienstag, 7. Januar 2014

3. Bestrahlung "Sonnenbrand"

Ich hatte heute meine 3. Bestrahlung und habe schon "Sonnenbrand" unter den Haaren. Damit Ihr euch vorstellen könnt wie das aussieht unter der Maske haben sie heute netterweise von mir ein Foto gemacht

Die Maske ist so eng, dass ich nicht mal den Mund öffnen kann. Atmen muss man durch die Nase (ich hoffe jetzt einfach, ich kriege keine Erkältung während der Bestrahlung.) in dem Material sind kleine Löcher und dadurch ist die Atmung möglich.

Beim ersten Mal mussten sie noch viele Markierungen auf der Maske mit Stiften auftragen und durch die Dämpfe hatte ich kurz Panik ich kriege keine Luft mehr. Beim zweiten Mal war ich dann zu früh da und hatte Angst davor wieder so Panik zu haben unter der Maske, aber war zum Glück nur falscher Alarm. Heute ging alles gut.

An dem letzten Hirntumor Informationstag gab es einen Vortrag über die Bestrahlung und den hab ich mir angehört und sie hat berichtet, dass man Vorallem darauf schaut wichtige Gebiete wie auch den Hippocampus zu schonen, das könne man heutzutage gut einstellen und solche Gebiete auslassen.

Ich ging mit dieser Information freudig zu meinem Radioonkologen und fragte hoffnungsvoll nach... Er schüttelte traurig den Kopf und meinte in meinem Fall sei das nicht möglich, da der Tumor in diesem Gebiet liegt. Also volle Pulle nochmal da drauf, ich weiss ja schon was das heisst.

Der Hippocampus ist die Stelle die Entscheidet was im Gedächtnis gespeichert wird und was nicht. Ein Mensch ohne Hippocampus kann jeden Tag die gleiche Zeitung lesen und erlebt sie als neu.

Wie oft habe ich vor 6 Jahren Dinge versorgt und mir "gemerkt" wo sie sind, und sie sind nicht mehr aufgetaucht, oder wenn doch, dann nur durch Zufall... Das Wissen ich habe sie Weggeräumt war noch da, aber das wohin nicht mehr... Mir graut es davor dies nochmals zu erleben.

Der Hippocampus ist auch zuständig für die Orientierung. Nach der Bestrahlung bemerke ich jetzt jeweils kurze Irritationen. Ich nehme falsche Eingänge im Bahnhof, bemerke es jedoch sogleich und kann es dann korrigieren.

Habe gelesen, dass Menschen mit Schädigungen am Hippocampus Wege nicht beschreiben können. Als ich das las machte es AHA von da kommt es!

Habe es auch schon versucht, bis ich dann jeweils sage: du hast doch ein Navi, wieso gibst du es nicht ein?
Es fühlt sich an als würde jemand einen Knoten in die Leitung machen, bei vollem Bewusstsein... 
Zettel dran "Gruss vom lädierten Hippocampus!"  

2 Kommentare:

  1. Hallo Iwana, ich lese seit kurzem bei dir mit. Ich weiß gar nicht mehr so genau wie ich zu deinem Blog gefunden habe, glaube weil ich nach Glioblastom aufgrund eines TV Film gegoogelt hatte. Aber egal.
    Ich wollte dir viel Kraft für die kommende Zeit wünschen. Du liest dich so stark, das ist bewundernswert.
    Alles Liebe, die Risikomanagerin

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    1. Vielen Dank, du hast dir einen tollen Namen ausgesucht! Die Kraft wird mir oft auch zugeworfen wenn es mir mal nicht so gut geht, bekomme ich ganz liebe Briefe aus der ganzen Welt von Menschen wie du die zufällig auf den Blog stossen! Das freut mich immer sehr!
      Gruss Iwana

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