Auf jeden Fall lief ich weiter und lies mir meinen Lauf nicht vermiesen. Es folgten zwei Intervalle auf der flachen Kiesstrecke Seit meinem Wicki-Einfall mit dem im Kopf mitzählen geht es ganz gut mit dem Intervall-Training und ich habe das Intervall auf 2 Minuten ausgedehnt. Dann noch kurz erholen und schon folgte die Bergetappe mit dem heutigen Ziel diese nicht zu laufen sondern zu joggen. Aber je näher sie kam desto grösser wurde mein innerer Schweinehund: Aber du hast du schon zwei Intervalle hinter dir... du möchtest doch heute nicht nach 5 Kilometern schon wieder nach Hause etc. so tönte er in meinem Kopf und dann duckte ich mich als der Berg kam und schaute nur noch auf den Boden. Beim Bergsteigen ist es ja gerade andersrum, da schreien alle ja nicht nach unten schauen immer nur nach oben schauen... und ich mache es jetzt mal andersrum, da ich die psychologischen Verzweiflungsschreie kenne: Oh ist das steil, das schaffst du nie... da die Bank und dann Pause... Kopf runter, ich will die Bank gar nicht sehen und wenn man den Kopf ganz unten hat bemerkt man keine Steigung. Und als ich oben bin könnte ich jubeln vor Freude, meine Taktik ist aufgegangen. Ich schaue mich um ob ich jetzt einen Indianer-Tanz machen soll und ein Jubellied dazu, habe aber Angst dass die dunklen Wolken dies dann missverstehen und Jogge schnell weiter. Jetzt kommt mein nächstes Ziel. Bisher hatte ich immer zwei Runden aus denen ich aber "rausgewachsen bin und die hänge ich jetzt beide heute zu einer Schlaufe zusammen. Ich laufe dann quasi nicht mehr im Kreis sondern laufe eine 8. die laut meiner heutigen Messung 8.25 Kilometer ergibt. Werde sie dann irgendwann noch auf 10 Kilometer ausdehnen, dass wäre so meine Lieblingsdistanz zum Trainieren. Aber es hat alles seine Zeit.
Ich habe im Moment immer noch bei Kilometer 5 einen "Hänger" und mein Körper möchte dann schon zu Hause sein. Ich denke er braucht noch einen Moment um zu merken dass es weiter geht. Ist spannend zu beobachten wie lange der Körper sich an eine gewohnte Distanz erinnert und wie gross unser Faultier in uns ist.
Das Ende lässt sich bei meiner Runde je nach Tagesform verlängern oder abkürzen, heute wurde es durch einen Hund fremdbestimmt. Plötzlich hörte ich ein tiefes grollen dass sich von hinten näherte ein bösartiges knurren, ich drehte mich im laufen um und es folgte ein stechender Schmerz in meinem rechten Knie unterhalb meines Kniegelenkes. Der Hund hat mir nichts getan. Er drehte um, die Besitzerin hat wahrscheinlich gar nichts mitbekommen habe sie nämlich vorher schon mit ihm gesehen und er hat sich in die Büsche geschlagen, musste wohl mal als ich dann wartete sah ich sie mit einem Hunde-Kotbeutel aus dem Gebüsch rausklettern, vorbildlich für eine betagte Dame und der Hund wollte wohl einfach für die Zeit mal eben das Gebiet absichern. Hundisch eben. Ich lief dann ganz gemütlich die letzten paar hundert Meter nach Hause da ich wohl heute mit dem Intervall Training meine Knie Arthrose schon genug gebeutelt habe. Der Schmerz ist jetzt in Ruhe weg, beim Treppensteigen spüre ich ihn noch, wohl so typischer Arthroseschmerz, aber solange ich nicht wieder einen Knieerguss bekomme ist mir der Rest egal.
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