Wie geht es dir? Wurde ich die letzten Tage öfters gefragt und diese Frage zu beantworten ist gar nicht so einfach, deshalb fange ich einfach an zu schreiben, es wird sich sicher während des schreibens von selbst beantworten. Rein körperlich betrachtet geht es mir gut. der Lagesinn ist eher wieder besser, das Tippen im 10-Finger System geht auch gut, also sollte im Kopf oben eigentlich auch alles gut sein. Meine linke Schulter schmerzt seit Dezember sobald ich den Arm etwas hebe, wie Hexenschuss in der Schulter, das Röntgen zeigte jetzt, dass der Knochen OK ist, keine Arthrose oder so, also eher Bänder oder Sehnen, oder von den Muskeln her. Ich bekomme einen Termin in der "Schulter-Sprechstunde".Ich wusste nicht einmal, dass es sowas gibt... Solange halte ich den Arm einfach etwas still, ausser ich vergesse im Notfall wie gestern als die Schule anrief und sagte mein Sohn sei vom Spielturm gestürzt auf den Rücken und komme jetzt nach Hause und ich renne für den Fall einer Gehirnerschütterung und hole das Spuckbecken vom obersten Regal runter. Vor Schmerz kribbelte es bis in die Fingerspitzen, es fühlte sich so an als würde es etwas einklemmen...Aber der Schmerz war nichts im Vergleich zur Sorge um unseren Sohn. Wir haben ihn dann nach Rücksprache eingepackt und sind zum Kinderarzt gefahren. Laut Seinen Aussagen waren es etwa 2 Meter die er runter stürzte.
Aber er hat nochmals Glück gehabt und es ist nichts gebrochen, habe das erste mal gedacht nicht auch das noch...denn mein Mann steckt gerade mitten in einer schweren Depression. Ich habe ja schon immer gewusst, dass die Krankheit für die Angehörigen viel schwieriger zu ertragen ist... Andersrum muss ich jetzt schauen dass mich seine Depression nicht mitverschlingt.
Von meinem Beruf als Psychiatrieschwester weiss ich noch wie wir uns im Team gegenseitig immer abgelöst haben bei den depressiven Patienten und uns gegenseitig im Stationszimmer wieder aufgebaut haben damit die Batterien nicht leer wurden. Hier zu Hause über 24 Stunden ist das eine ganz andere Aufgabe. Aber er hat mir schon durch viele schwere Zeiten geholfen, jetzt bin ich da und wir stehen dies gemeinsam durch. Aber aus diesen Gründen ist die Frage wie gehts gar nicht so einfach beantwortet.
Die Jogging Einheiten werden jetzt ersetzt durch Psychotherapeutisch verordnete Spaziergänge mit meinem Mann am Besten täglich meinte sie. Finde ich gut!